09. März 2023

AfT-Förderpeisverleihung 2023

Wissenschaftlerin für innovative, anwendungsbezogene Forschung zu Gesundheit und Wohlbefinden des Geflügels mit Förderpreis der Akademie für Tiergesundheit ausgezeichnet

Preisverleihung: Dr. Zeller, Dr. Giersberg und Prof. Dr. Potschka

Bonn, den 09.03.2023 - Im Rahmen des diesjährigen AfT-Frühjahrssymposium hat die Akademie für Tiergesundheit e.V. (AfT) am 09.03.2023 in Montabaur Frau Dr. Mona Franziska Giersberg, Universität Utrecht für ihre Forschung im Bereich Gesundheit und Wohlbefinden des Geflügels und weiterer Nutztierarten, einschließlich der Entwicklung und Anwendung sensorbasierter Technologien zum Tiermonitoring, mit dem Förderpreis 2023 ausgezeichnet.

In ihrer Laudation anlässlich der Verleihung betonte Frau Prof. Heidrun Potschka, Vorsitzende des AfT-Kuratoriums, dass Frau Dr. Giersberg mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit eindrücklich die Rolle und Bedeutung der veterinärmedizinischen Forschung im Bereich des Tierschutzes bei Nutztieren für die zukunftsorientierte Gestaltung der landwirtschaftlichen Tierhaltung aufzeigt.

Die Preisträgerin verknüpft an der Schnittstelle von Tierschutz-Forschung, Tierethik und Precision Livestock Farming in innovativer und interdisziplinär integrierender Weise veterinärmedizinische, agrarwissenschaftliche und ethische Aspekte miteinander.  Dieser innovativen Verknüpfung kommt eine besondere Rolle zu, da nur so den aktuellen Herausforderungen in der Nutztierhaltung konstruktiv und wissensbasiert begegnet werden kann.

Über das wissenschaftliche Wirken der Preisträgerin hinaus erkennt das Kuratorium außerdem ihr umfangreiches Engagement in verschiedenen Kommissionen, Editorial Boards und bei der Bewertung von Publikationen für Fachzeitschriften des Geflügelbereiches an.

Frau Dr. Mona Franziska Giersberg ist Assistenzprofessorin am Department Population Health Sciences, Unit Animals in Science and Society, and Centre for Sustainable Animal Stewardship (CenSAS) der veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Utrecht, wo sie unter anderem an mehreren nationalen und europäischen Forschungsprojekten arbeitet und neben dem Geflügel auch weitere Nutztierarten in ihre Arbeiten einbezieht.

Dr. Giersberg studierte Veterinärmedizin an der Tierärztlichen Hochschule in Hannover. Schon früh galt ihr wissenschaftliches Interesse dem Verhalten von Geflügel und der Bewertung von Ansätzen und Methoden zur Verbesserung des Wohlbefindens des Nutzgeflügels. Sie promovierte über die Erhebung biometrischer Daten als tierbasierter Ansatz zur Bewertung des Mindestplatzbedarfs in der Tierhaltung und schloss ihr kumulatives Promotionsprogramm 2017 mit höchster Auszeichnung ab. Die Dissertation wurde mehrfach ausgezeichnet.

Während und nach ihrem Promotionsprojekt erweiterte Frau Dr. Giersberg ihre Expertise im Bereich Verhalten und Wohlergehen von Geflügel sehr umfassend und warb Fördermittel für die Erforschung von Ausgestaltungsmöglichkeiten in der Elterntierhaltung, von Sitzstangen in der Masthuhnhaltung und von Mobilställen für Legehennen ein. Außerdem arbeitete sie in einem Projekt über Zweinutzungshühner als Alternative zur Tötung männlicher Eintagsküken. Sie war an mehreren anderen Projekten beteiligt, unter anderem zu sensorgestützten Ansätzen und Precision Livestock Farming (PLF).

Nach einem Wechsel an die Universität Wageningen in den Niederlanden im Jahr 2019 arbeitete Frau Dr. Giersberg im Rahmen des EU-Projekts HealthyLivestock weiter an sensorbasierten Ansätzen zur Überwachung der Gesundheit und des Wohlbefindens von Masthähnchen, bevor sie im Jahr 2020 an die Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Utrecht wechselte.

Frau Dr. Giersberg zeigt mit ihren Arbeiten eindrucksvoll, wie innovative, aber auch anwendungsbezogene Forschung bei gleichzeitig hohem wissenschaftlichem Niveau erfolgreich gelingen kann.